Vilamendhoo ist eine sehr
schön bewachsene Insel, der Palmenbewuchs ersteckt sich über
die ganze Insel und ist sehr üppig. Die Ausrichtung genau von
West nach Ost (ca. 900 m) und in der Breite (ca. 300m) von Nord nach
Süd. Die Ostspitze der Insel zeigt zum Außenriff des östlichen
Ari Atolls. Ihr vorgelagert sind die beiden Tauchplätze Vilamendhoo
Thila und die Vilamendhoo Caves. Derzeit stehen ca. 145 Bungalows
für je zwei Personen auf der Insel, so daß ca. 300 Gäste
die Insel maximal besuchen können. Die Bungalows befinden sich
im Norden und im Süden direkt am Sandstrand, so daß man
wenige Schritte von Wasser entfernt wohnt. Sie sind zweckmäßig,
für meine Verhältnisse sehr gut eingerichtet, besitzen Minibar,
Ventilator und Klimaanlage, halboffenes Bad mit Sicht in den Himmel.
Warmes Wasser aus der Dusche ist besonders nach Nachttauchgängen
eine angenehme Sache, auch wenn es nur sehr spärlich aus dem
Duschkopf fällt. Die letztes Jahr neu gebauten Bungalows besitzen
bereits wieder geschlossene Bäder. (45 Stück) Wenn alle
Bungalows belegt sind (300 Personen) wirkt die Insel relativ voll.
Man findet aber immer ein ruhiges Plätzchen.
Auf der Westspitze wurde
dieses Jahr eine neue große Bar eröffnet, was durch die
höhere Anzahl der Gäste auch notwendig wurde. Der Landeplatz
für Wasserflugzeuge an der Südseite der Insel kann so manches
mal ganz schön nervig sein, besonders wenn viele Gäste auf
der Insel sind. An besonders starken An- und Abreisetagen fliegt das
Wasserflugzeug bis zu fünf mal am Tag. Auf der Insel befindet
sich eine Dhonibar, eine kleine, weitere Bar, ein kleiner Shop (vom
T-Shirt bis zum Tauchjacket aber alles vorhanden) und ein Juwelier.
Zum Sport stehen zwei Tischtennisplatten, ein Volleyballfeld (die
Einheimischen spielen immer um 17:00, Touristen sind willkommen) und
neuerdings ein Tennisplatz zur Verfügung. Der Tennisplatz besitzt
sogar Flutlicht. Ich frage mich wer so etwas auf den Malediven braucht!!!
Zum Essen (Halb- oder Vollpension) wird Buffet angeboten. Das Frühstücksbuffet
ist für maledivische Verhältnisse opulent. 3 Marmeladen,
Honig, Butter, Orangensaft und Müsli, Toast, Würstchen und
Omeletts sind zwar noch kein kulinarisches Event, was man aber von
den Malediven auch nicht erwarten darf. Das Abendessen finde ich ist
sehr gut. Auch wenn sich nach 3 Wochen die Speisen etwas wiederholen,
ist die Auswahl ausreichend. In der Regel zwei Fischgerichte, einmal
Rindfleisch, einmal Geflügel, Gemüse, zwei Reissorten, einmal
Nudeln und Kartoffeln, und reichlich Salate. Der Service beim Essen
und auch der Roomboy war sehr freundlich und zuvorkommend.
Das Hausriff:
Das Hausriff kann sowohl
im Süden wie im Norden beschnorchelt und betaucht werden. Im
Norden befinden sich zwei natürliche Eingänge (jeweils ca.
50 m vom Strand entfernt), im Süden 5 (ca. 20 m vom Strand entfernt).
Je nach Strömung, die auch während des Tages wechseln kann,
geht man von Ost nach West oder umgekehrt. Bei gemütlichen Tauchen
oder Schnorcheln benötigt man im Norden ca. 60 Minuten von einem
Einstieg zum anderen. Im Süden dauert die gesamte Strecke etwa
die selbe Zeit, man kann aber zwischendrin über einen Ausstieg
den Ausflug beenden.
Das Hausriff besitzt im Norden
z.T. eine Steilwand bis auf ca. 30 m Tiefe, z.T. ist es im 45°
Winkel abfallend. Die Nordseite ist bis in ca. 20 m Tiefe schön
bewachsen und fischreich. Füsilierschwärme, Schildkröten
und auch Adlerrochen waren fast jeden Tag zu sehen. Beim erly morning
dive um 6.00uhr habe ich auch schon Mantas angetroffen. Im Süden
war das Hausriff nur bis ca. 10-15 Meter schön bewachsen, weiter
unten dominiert Sand. Größeren Fischen wird man hier weniger
begegnen, wahrscheinlich tragen die Boote und die Wasserflugzeuge,
die sich auf dieser Seite befinden, dazu bei. Leider sind alle Bereiche
am Hausriff sehr stark vom Korallenbleichen betroffen. Viele Nahrungspezialisten
unter den Riffbewohnern sind allerdings schon in tiefere Bereiche
abgewandert weil sie in den oberen Riffbereichen nicht mehr ihr bevorzugtes
Nahrungsangebot (bestimmte Korallenpolypen) antreffen.
Die Tauchbasis und das
Tauchen, Tauchplätze:
Nähere Beschreibungen
der Tauchplätze sowie Fototips findet Ihr in den Tauchplatzbeschreibungen
Ari Atoll.
Die Tauchbasis wird, wie
die in Eriyado, von Werner und Eleonore Lau geleitet. Die Basis ist
mit ScubaPro Material (vom Anzug bis zum Computer alles da) und 12
l Aluminiumflaschen ausgestattet. Das Material war, ich habe keines
selber benutzt, nur z.T. neu, manche Jackets sahen aber recht mitgenommen
aus. In der Tauchbasis ist ausreichend Platz für die Ausrüstung.
Jackets und Anzüge hängen unverschlossen unter freien Himmel,
andere Ausrüstungsteile werden in einem Raum abgestellt, der
abends abgeschlossen wird.
Alle Taucher müssen
an einem Checkdive teilnehmen (wie üblich: Maske abnehmen, Automat
fallenlassen und wiederaufnehmen......), der bei mindestens 6 Tauchgängen
nicht verrechnet wird. Dies ist eine selten praktizierte Kulanz. Wer
diesen Check besteht kann am Hausriff oder vom Boot aus tauchen. Wer
noch keine 40 Tauchgänge hat, darf zwar am Hausriff mit Partner,
vom Boot aus aber nur mit Guide tauchen. Jeder Taucher muß einen
Tauchcomputer besitzen, jede Tauchgruppe eine Boje. Letzteres ist
bei den vorhandenen Strömungen sinnvoll. Die Tauchdauer ist auf
dem Boot auf 60 Minuten beschränkt, nicht aber am Hausriff. Die
Maximaltiefe beträgt 33 m und es wird "klassisch" 3
Minuten auf 5 Meter ausgetaucht. Das Tauchen am Hausriff ist sehr
bequem und wird angenehm unterstützt. Wenn man seinen Tauchgang
eingetragen hat, werden Jacket, Automat und Flasche zum Einstieg gebracht.
Nach dem Tauchgang kann die leere Flasche am Ausgang auf den Flaschentischen
zurückgelassen werden. Bei den Temperaturen um 30°C im Schatten
ist dies ein ganz netter Luxus. Nachttauchgänge sind nur am Hausriff
möglich und leider nur bis 19:30 erlaubt. Danach wird, genauso
wie 2 Stunden nach dem Eintrag während des Tages, eine Suche
nach den Tauchern gestartet. Auf der einen Seite ist dies eine wichtige
Sicherheitsmaßnahme, damit kein Taucher verloren geht. Andererseits
ist diese strenge Eingrenzung, gerade für uns Fotografen bei
Nachttauchgängen lästig und eigentlich nicht unbedingt notwendig,
sondern für das Tauchbasispersonal bequemer.
Vormittags und nachmittages
finden Bootsausfahrten statt. Als ich dieses Jahr auf der Insel waren,
standen drei Dhonis zur Verfügung, in Spitzenzeiten vier. Es
wird versucht, die Taucher nach ihrer Erfahrung in die Boote einzuteilen,
was im wesentlichen bedeutet, daß ein Boot immer für Taucher,
die nur mit Guide in Begleitung tauchen dürfen, reserviert ist.
Wenn sehr viele Japaner auf der Insel sind (im Verhältnis z.B.
zu Biyadoo relativ wenige), gibt es ein eigenes Boot für Japaner,
da diese in der Regel ein anderes Tauchen als Europäer bevorzugen.(schnell
und hecktisch, aber nicht auf alle zutreffend) Jede Bootsausfahrt
kostet 8 Dollar extra, der Tagesausflug zum Mantapoint bei Rangali
30 Dollar (inkl. Sandwich). Die Ausfahrten dauern zwischen 5 Minuten
und 1,5 Stunden für einen Weg. Angefahren werden in der Regel
Riffe mit mittlerer bis starker Strömung, deren Riffdach zwischen
6 und 12 Metern liegt (Thilas). Beim (sehr guten und ausführlichen)
Briefing wird bereits darauf hingewiesen, daß sehr schnell abgetaucht
werden muß. Nach dem Sprung ins Wasser wird nicht mehr auf der
Oberfläche die Ausrüstung gecheckt, sondern sofort abgetaucht.
Zum Teil wird in einer Minute auf 20-30 Meter hinuntergetaucht. (ist
aber nicht die Regel). Wer das gemütliche Tauchen liebt oder
Zeit zum Abtauchen benötigt, ist hier oft nicht am richtigen
Platz, aber die Thila-Tauchplätze lassen meist keine andere Möglichkeit
zu. Dafür entschädigen viele dieser Riffformationen mit
beeindruckender Schönheit. Der Sicherheitsstop findet deshalb
fast immer im Freiwasser statt. Bei unklaren Strömungen springt
der Guide mit Ausrüstung ins Wasser und überprüft kurz
die Verhältnisse. Von der Riffbeschaffenheit waren alle Riffe
gut bewachsen, die oberen Bereiche sind aber alle samt sehr stark
von der Korallenbleiche
betroffen.
An den exponierten Stellen
der Riffe mit viel Strömung waren regelmäßig graue
Riffhaie und Weißspitzenhaie, Adlerrochen und hin und wieder
mal ein Manta zu sehen. Schildkröten, viele Stein- und Skorpionsfische,
Rotfeuerfische, Nacktschnecken und alles, was ein Korallenmeer bieten
kann, war zu finden. Beim Tagesausflug zum Mantapoint, der am Außenriff
des westlichen Ari-Atolls stattfindet, sind fast immer Mantas zu beobachten.
Alles in allem sind die Tauchplätze sehr schön, die im Digurashu
channel echte perlen und es gibt viel Sehen.