Das Licht

"Die Welt der Farben"



Der Blitz ist einer der elementaren Komponenten. Auch ist das Licht in der Fotografie eines der kreativsten Medien die wir zur Verfügung haben. Unter Wasser verändern sich im Licht mit zunehmender Tiefe die Farbanteile. Ab 5m verschwindet das Rot und unter ca. 40m sehen alle Farben graublau und matschig aus. Beleuchtet man die Riffe, strahlt einem eine Farbenvielfalt entgegen die man nicht erwartet hätte. Das komplette Spektrum bekommt man also nur mit entsprechenden Blitzgeräten. Wobei bei Tageslicht in geriger Tiefe mit Blitz sich Mischlichter ergeben. Die Blitzgeräte unterscheiden sich nach Systemblitzen in Gehäusen und nach Unterwasser Blitzgeräten in den verschiedensten Leistungsklassen, Steuer und Regelstufen. Um eine genaue Positionierung zu gewährleisten sind oft Pilotlichter integriert. Die TTL steuerung sorgt für die ausgewogene Energieabgabe. Profis blitzen zur Schattenvermeidung mit zusätzlichen Sklavenblitzen oder verwenden Dauerlicht (von Bord gespeiste Video-/Fotolampen). Die Leitzahl ist ein Maß für die Blitzleistung.

 


Wer Fotos machen will braucht also Licht. Ob Tageslicht oder Kunstlicht (Blitz) ist erst einmal egal nur ausreichend muß es sein. Unter Wasser gibt es wie gesagt allerdings einige Dinge zu beachten:

Die Absorption, sie macht sich bemerkbar durch die Filterung der verschiedenen Wellenlängen des Lichtes. Zuerst fällt uns auf das Rot mit zunehmender Tiefe oder größerem Abstand zwischen Objekt und Kamera immer mehr zu einer braunblauen farbe tendiert, in fließendem Übergang geschieht das dann auch mit Orange, Gelb und allen anderen Farben, bis nur noch Blau übrig bleibt.

Die Lichtbrechung, sie treibt ihr geheimnisvolles Spiel an allen Grenzflächen bei der Luft und Wasser aufeinander trifft. Dinge wirken größer und näher als sie sind, wir haben Schwierigkeiten die richtige Entfernung zu schätzen und auch Reflexionen an der Wasseroberfläche und zunehmende Tiefe reduzieren die Lichtmenge die wir dann da unten zu Verfügung haben.

Die Diffusion und die Lichtstreuung, verringern die Kontraste oder verursachen Schneegestöber wenn das Blitzgerät zu nah am Objektiv sein Licht abfeuert, oder wenn reichlich Plankton im Wasser schwebt.

Aber all diese Dinge sollten euch nicht abhalten sondern eher herrausforden, jeder kann mit etwas Übung ansehnliche Unterwasserfotos herstellen wenn auch nicht wie ein Profi.

 

 

Die Beleuchtung mit Kunstlicht:

Da mit zunehmender Tiefe das Licht immer weniger wird ist hier der Einsatz eines Blitzlichtes erforderlich. Es erhöht den Kontrastumfang, erzeugt mehr Durchzeichnung und durch den Schattenwurf ergibt sich eine Dreidimensionale Bildkomposition. Auch kommt man durch das Blitzlicht in den Genuss kleinere Arbeitsblenden benutzen zu können um mehr Tiefenschärfe zu erzielen.
In den oberen Wasserschichten, wenn das Umgebungslicht noch in ausreichendem Maße vorhanden ist, sollte man es immer mit einbeziehen um eine natürliche Lichtstimmung zu erzeugen. Die Blende etwas öffnen damit der Hintergrund nicht im tiefsten Blau versinkt, und die Wirkung einer Nachtaufnahme erzeugt wird. Der Aufhellblitz wirkt eigentlich immer besser als wenn das Motiv von Licht erschlagen wird.
Hierbei kann es sehr schnell zu sogenannten Geisterbildern kommen bei denen das Tageslicht das angeblitzte Motiv überlagert, der Fisch rückt dann in den Vordergrund und man hat das Gefühl das er aus der Bildebene heraustrit. Oft sind diese Fotos auch sehr reizvoll weil sie eine surrealistischen Eindruck hinterlassen.
Um zu Erfahrungswerten zu kommen sind Belichtungsreihen die beste Möglichkeit, man kann dann sehr gut nachvollziehen wie ein und das selbe Motiv mit jeder Blendenänderung sein Aussehen verändert.

 


Das Arbeiten mit dem Blitzlicht:

Wenn man mit dem Blitzlicht fotografiert, sind einige Regeln zu beachten damit das Licht auch dort zum Einsatz kommt wo es gebraucht wird. Eines der größten Probleme mit dem Blitzlicht ist die richtige Ausrichtung damit es das Motiv richtig ausleuchtet und die Vermeidung des Aufhellens von Schwebeteilchen bei zu geringen Abstand des Blitzgerätes zum Objektiv.
Die angeblitzten Sedimente und Schwebeteilchen reflektieren dann das Blitzlicht und erzeugen ein regelrechtes Schneegestöber auf dem Bild. Am besten man versucht den Abstand des Blitzes zur Kamera so groß wie möglich zu wählen und den Blitz so nah am Motiv zu positionieren wie es eben geht, natürlich ohne das er im Bild erscheint (evtl. entfesselt Blitzen). Ein Winkel von ca.45° zur Aufnahmeachse ist sehr gut geeignet.
Auch der Absorption schlägt man hiermit ein Schnipchen. Je weniger Wasser zwischen Kamera und Motiv desto geringer ist die Gefahr der Reflexionen.
Die falsche Ausrichtung des Blitzgerätes kann durch eine Pilotlampe am Blitz vermieden werden. Ist kein Pilotlicht vorhanden muß man die Blitzrichtung etwa ein Drittel hinter das Motiv richten damit das Licht direkt auf das Motiv trifft. Man kann auch das Blitzgerät außerhalb des Wassers in die entsprechende Position bringen, meist ist das aber nicht von bleibenden Erfolg gekrönt da es beim ins Wasser steigen nicht in dieser Ausrichtung verweilt.
Wenn die Möglichkeit besteht mit zwei Geräten zu blitzen, nur zu, es erleichtert das ausleuchten der Scenerie ungemein ist aber vom handling etwas schwieriger.
Besteht die Möglichkeit das der Tauchpartner ein entfesseltes Blitzgerät oder eine separate Videolampe in Position bringen kann sollte man hier und da auch diese Variante der Ausleuchtung benutzen.

© Joerg Noack / Olaf Michalski

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